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Laudatio per dr. Paul Videsott
scrit ai 19 May 2004 da les 21:35:08 da noeles

Persones

 

La "Venia legendi" a Paul Videsott

L joen romanist ladin se á fat ultimamenter n inom con sies archirides de filologia "Padania scriptologica" - laudatio dl em. prof.univ. Dr. G.A. Plangg 

Tl cheder de na picera festa, con amisc y familiars, ti él vegnú sourandé ai 9 de mei 2004 tl'Université de Dispruch a dr. Paul Videsott la "venia legendi" de filologia romanza. La laudatio (da podei lieje daite) é vegnuda tegnuda dal prof. Guntram Plangg che á recordé les etapes plu emportantes dl neo-professour con chel che al á enstes fat cotant de laours de tueda empera. Con chest travert fej dr. Paul Videsott n auter vare inant. La abilitazion a professour universitar de filologia romanza sporj poscibeltés plu amples de archirida, la facolté de tegní seminars y prelezions, l dert de ejaminé pro ejams de diplom, dert de dé via y ti sté do a laours de diplom, de mioures poscibeltés per candidé do na "catedra" ordinara y e.i. Atualmenter ensegna Paul Videsott a l'université da Dispruch, tegn lezions a l'université de Bulsan a Persenon y en plu colaórel con la facolté de romanistica de Salzburg che fej les enrescides per l'ALD (Atlant Linguistich Dolomites).
 


Dr. Paul Videsott, Verleihung der Venia legendi „Romanische Philologie"

am 9.5.04 an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät

der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Paul Videsott, jüngster und letzter meiner Schüler in Innsbruck, ist 1971 in Bruneck geboren, kommt aus einer ladinischen Familie, wie schon der Familienname andeutet (von OVILE DE SUBTU, etwa dt. Unterstaller vergleichbar). Seine Heimat ist St. Vigil in Enneberg (Al Plan de Mareo / San Vigilio di Marebbe), eines der größten Dörfer im Einzugsgebiet der Gader. Nach dem Besuch der dreisprachigen heimatlichen Volksschule, dem Vinzentinum in Brixen und dem Lyzeum in Bruneck, die er alle mit bestem Erfolg abschließen konnte, hat er 1990 in Bruneck maturiert und dann in Innsbruck Romanistik und Politikwissenschaften inskribiert.

Schon 1992 haben Maria Iliescu und ich den aufstrebenden Studenten auf Grund seines guten Studienerfolges als Ladinischlektor an unserem Institut herangezogen. 1993/94 konnte er ein Erasmus-Jahr bei Otto Gsell, dem Schüler und Nachfolger von Heinrich Kuen in Eichstätt, absolvieren. Anfang 1995 spondierte er zum Magister in Romanistik mit einer Arbeit über die Wortbildung im Ladin Dolomiten.

Als Projektassistent in Innsbruck, Lehrbeauftragter in Trient, dann in München und Brixen hat er neben einer ganzen Reihe anderer einschlägiger Aktivitäten 1999 - also vor ziemlich genau 5 Jahren - bei mir promoviert mit einer inzwischen mehrfach ausgezeichneten, schon 2002 als Schlernschrift gedruckten Dissertation über Ladinische Anthroponomastik. Dieses gewichtige Namenbuch, das ebenso wie K. Finsterwalders Tiroler Namenkunde einige hundert dolomitenladinische Familien- und Hofnamen nach den urkundlichen Quellen erklärt, hat viel Anklang gefunden und den jungen Philologen bekannt gemacht.

Als Vertragsassistent war Videsott anschließend halbtags in Innsbruck an der Romanistik tätig, ebenso in Salzburg bei Prof. Hans Goebl am ALD II, dem modernsten Sprachatlas, der in dem von G. I. Ascoli und Th. Gartner abgesteckten rätoromanischen Sprachgebiet den Einsatz von statistischen Methoden und EDV sehr anschaulich und erfolgreich vor Augen führt. Das Problem der Eigenständigkeit des Ladinischen im italoromanischen Verband neben den galloromanischen, frankoprovenzalischen und provenzalischen Mundarten in Oberitalien steht heute, nach langen Diskussionen über ein Mehr oder Weniger bestimmter Merkmale, wohl außer Frage, nachdem das Rumantsch in der Schweiz seit gut 60 Jahren, das Ladin in den Provinzen Südtirol und Trient und das Furlan in Friaul anerkannt worden sind.

Zu Beginn dieses Jahres hat Paul Videsott sich nun habilitiert mit einer Arbeit über ein weitgespanntes italianistisches Arbeitsgebiet, das er Padania scriptologica genannt hat. Es geht dabei um die wichtigsten Merkmale der Verschriftung und der Lautentwicklungen in Norditalien von den Anfängen des italienischen Schrifttums bis herauf in die Renaissance. Es gehört viel Fingerspitzengefühl und historische Sachkenntnis dazu, diese teilweise ineinander verflochtenen Stränge zu erfassen, richtig zu deuten und eingängig darzustellen. Das schon von C. Th. Gossen eröffnete Gebiet der Scriptaforschung im wallonischen Raum hat Videsott auf norditalienische Bereiche angewendet, eine nicht immer leichte Fragestellung in Anbetracht der noch wenig erschlossenen Textgrundlagen. Die Resonanz bei den Fachkolleginnen und -kollegen ist ähnlich wie bei früheren Arbeiten zur Namenkunde, die auch auf die Sprachlandschaft, die Namen im Raum eingehen (Namengeographie), sehr positiv, da neue Wege beschritten werden.

Vielfältige Tätigkeiten und Aufgaben außerhalb der Universität, in den Medien, in der Gemeindevertretung von Enneberg, in den beiden ladinischen Kulturinstituten St. Martin und Vigo, bei SPELL und anderen Arbeitsgruppen stecken inzwischen das weite Arbeitsfeld des fleißigen, begabten und breit interessierten jungen Dozenten ab.

Mit mehreren Büchern, als Mitautor, als Herausgeber und Veranstalter hat er sich einen Namen gemacht. Zu den ladinischen Familiennamen konnte ich bisher 17 Besprechungen zählen, zu unserem gemeinsam verfassten Ennebergischen Wörterbuch 16, zur gemeinsam herausgegebenen Gedenkschrift Schmid 12. Um weiter mit Zahlen zu argumentieren: Von Videsott liegen bisher 28 gedruckte Aufsätze aus den letzten 10 Jahren vor, die teilweise aus Vorträgen hervorgegangen sind; 5 weitere sind im Druck. Dazu kommen gegen 50 Rezensionen, Questionnaires und Berichte sowie mehrere Bibliographien. Diese hat er zuerst mit Frau Prof. H. Siller Runggaldier zusammen betreut und herausgebracht, nun allein übernommen, eine alte Tradition an unserem Institut, an dem schon mein Lehrer Alwin Kuhn mehrere Fünfjahres-Bände der romanistischen Standard-Bibliographie (ZrP, Suppl.) erarbeitet hatte.

Ich habe Paul Videsott als tüchtigen Studenten und später als strebsamen, loyalen und sehr hilfsbereiten Mitarbeiter und wissenschaftlichen Weggefährten kennen und schätzen gelernt. Ich hoffe, daß er trotz aller Neuerungen an unserer Alma Mater Oenipontana in der Romanistik weiter Freude, ein gutes und ergiebiges Arbeitsklima und die verdiente Anerkennung findet.

Spo m’aodi ćiamò ch’al pois realisé val’deplü por söa jënt, por le lingaz ch’ i tegnun a cör düć dui, le Ladin!

Innsbruck, am 9.5.2004 em.o. Univ.Prof. Dr. G. A. Plangg


 
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Re: Laudatio per dr. Paul Videsott (ponc: 1)
da giatfosch ai 19 May 2004 da les 23:18:09
(Infos sun l utilisadour | Ti mané n messaje privat)
"Spo m’aodi ćiamò ch’al pois realisé val’deplü por söa jënt, por le lingaz ch’ i tegnun a cör düć dui, le Ladin!"

mo sce la politica é decuntra y i va ados a düt ci che podess ester d'ütl al lingaz!





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